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19.01./20.01., 19:30 & 21.01.2024, 16:00, Theater an der Ruhr/VolXbühne und 01.02./02.02./03.02., 20:00 & 04.02.2024, 18:00 Alte Feuerwache Köln, Karten: 0221 - 985 45 30 oder post@atonaltheater.de

„Ein großartiger Abend über letzte Fragen, Endlichkeit und Menschlichkeit, Tod und Zukunft.“ (stadtrevue Köln) / „Subcutis ist ... Theater im besten Sinne." (CHOICES)

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"Wir erarbeiten multidisziplinäre
Projekte – Uraufführungen
und Stückentwicklungen – im
Grenzbereich von Performance,
Sprech- & Musiktheater.

Inhaltlicher Kern der kommenden Projekte
ist die Übertragung physiologischer &
physikalischer Phänomene auf soziale Prozesse."                                                                   

HEIMAT 4.0 – EIN UNHEIMLICHES BÜRGERTHEATER (UA, 2018)

"Fürst entwirft hier eine großartige Collage zum Thema Heimat." (Online Kulturmagazin O-TON, März 2018)

"Wortgefechte an der Heimatfront - Eine starke Inszenierung in Mülheim." (Westfalenpost, 21.01.2018)

 

 

Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung da."  (Victor Klemperer "LTI – Notizbuch eines Philologen")

HEIMAT 4.0 – Ein unheimliches Bürgertheater ist ein städteübergreifendes, crossmediales Projekt – bestehend aus einer Theaterinszenierung, einem Weekend-Happening und einem (Video)Blog – welches einem Begriff nachspürt dem in der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte eine zentrale Bedeutung zufällt: HEIMAT.

In Zeiten von Globalisierung, Social Media und digitalisierter (Arbeits)Welt ist HEIMAT für uns zu einem brüchigen Gefühl geworden. "HEIMAT – Ein Phantomschmerz" betitelt beispielsweise der Autor Christian Schüle seine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Heimatbegriff. Und: Kaum ein anderer Begriff wird in ähnlich kurzen Abständen – mit jeder neuen Generation – auf seine Bedeutung hin befragt und neu definiert. Kaum ein anderer Begriff ist in so hohem Maße der Gefahr ausgesetzt durch die sprachliche Agitation der Populisten vereinnahmt und diskreditiert zu werden - vor allem dann, wenn er als eine ausgrenzende Kategorie benutzt und mit den Begriffen Volk und Nation verbunden wird.

Ob Donald Trump mit "Make America great again" oder die AfD in Deutschland ("Ein Staat der seine Grenzen nicht schützt ist keiner mehr") – den populistischen Bewegungen ist gemein, dass sie Sprache gezielt einsetzen um Ängste zu schüren, Wahrnehmung bezüglich real existierender oder auch eingebildeter Gefahren zu manipulieren und damit Bürgerstimmen für sich zu gewinnen. Religion, Mentalität oder Hautfarbe werden in der politischen Diskussion in Stellung gebracht mit dem Versprechen die "einheimische" Bevölkerung – die HEIMAT – durch Abschottung vor vermeintlichen äußeren Gefahren – in diesem Fall vor Globalisierung und Migranten - zu schützen. Dabei ist HEIMAT oft zur leeren Formel geworden und in der Realität erscheint es als unwahrscheinlich das technologisch-ökonomische Phänomen der Globalisierung oder Migrantenströme aus Kriegsgebieten durch Abschottung aufzuhalten.

Und dennoch, Populisten erwischen den "normalen" Bürger auch auf dem richtigen Fuß: Die Menschen haben Angst, das was sie haben, was sie an Eigentum besitzen und auch ihr gewohntes Sicherheitsgefühl zunehmend zu verlieren – fremd im eignen Land zu werden. Technische Entwicklungen haben das Potential zunächst die Arbeitskraft des Menschen überflüssig zu machen und ihn irgendwann in ferner Zukunft vielleicht sogar ganz abzuschaffen. Mindestens aber wird technischer Fortschritt von vielen Menschen nicht als zivilisatorischer Fortschritt, sondern als Bedrohung aufgefasst.

Ziel des Gesamtprojektes ist es eine generationsübergreifende Diskussion über den Begriff HEIMAT zu initiieren, populistische Verführungsversuche zu enttarnen sowie einen Denk-, Diskussions- & Erfahrungsraum am Theaterabend und während der gesamten Projektdauer im Internet sowie durch ein ergänzendes Weekend-Happening zu schaffen.

"HEIMAT 4.0 – Ein unheimliches Bürgertheater" ist eine Produktion von A.TONAL.THEATER in Kooperation mit dem Theater an der Ruhr und der VolXbühne (Mülheim an der Ruhr), Freihandelszone - Ensemblenetzwerk Köln und der Alten Feuerwache Köln.

 

SCHAUSPIEL: Angela Pott, Anja Jazeschann, Christof Hemming, Frank Witzel, Giorgos Psaroulakis, Martina Kock, Nicole Doms, Renate Grimaldi, Sigrid Schott, Tobias Teschner

LIVE-MUSIK: Valerij Lisac

REGIE & TEXTFASSUNG: Jörg Fürst; MUSIK & VIDEO: Valerie Lisac; BÜHNE: Lena Thelen; KOSTÜME: Heinke Stork, Monika Odenthal; LICHTDESIGN: Kerp Holz; TECHNISCHE LEITUNG: Dirk Lohmann; TECHNIK: Dietrich Schuckließ, Thomas Mörl; REGIEASSISTENZ & PRODUKTION KÖLN: Martina Kock; PRODUKTION MÜLHEIM AN DER RUHR: Renate Grimaldi; LAYOUT: molter&sartor (Düsseldorf); PR: neurohr&andrä (Köln); VIDEODOKU: Gesa Hollerbach; FOTOS: Meyer Originals; FAHRER: Joachim Gleue

Förderer: Kulturamt der Stadt Köln – Die Oberbürgermeisterin, Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes NRW, Rheinenergie Stiftung Kultur, MEG - Mülheimer Entsorgungsgesellschaft

Partner: Theater an der Ruhr und VolXbühne (beide Mülheim an der Ruhr), Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln, Alte Feuerwache Köln